Rektumprolaps

Ein Rektumprolaps tritt auf, wenn der Mastdarm (Rektum) durch den After nach außen tritt. Dies kann verschiedene Ursachen haben, die häufig miteinander kombiniert auftreten. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Chronische Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang: Wiederholtes starkes Pressen führt langfristig zu einer Schwächung der Haltestrukturen des Rektums.
  • Schwäche des Beckenbodens: Besonders nach mehreren Geburten kann die Beckenbodenmuskulatur geschwächt sein, was die Stabilität des Rektums beeinträchtigt.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können die Kontrolle über die Darmmuskulatur beeinträchtigen.
  • Alterungsprozesse: Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität des Bindegewebes nach, was die Wahrscheinlichkeit eines Prolapses erhöht.
  • Operationen oder Verletzungen im Beckenbereich: Frühere Eingriffe im Bereich des Darms oder der Gebärmutter können anatomische Veränderungen verursachen, die einen Prolaps begünstigen.
  • Genetische Faktoren: Eine angeborene Bindegewebsschwäche kann das Risiko für einen Rektumprolaps erhöhen.

 

Symptome eines Rektumprolapses

Symptome eines Rektumprolapses können sein:

Sichtbare Ausstülpung des Rektums durch den After:

 

  • Besonders beim Pressen während des Stuhlgangs kann sich der Mastdarm nach außen stülpen.
  • Unkontrollierter Stuhlabgang (Inkontinenz): Durch die Beeinträchtigung des Schließmuskels kann es zu ungewolltem Stuhlabgang kommen.
  • Schmerzen oder Unbehagen im Analbereich: Vor allem bei längerem Sitzen oder körperlicher Aktivität.
  • Blutungen oder Schleimabsonderung aus dem Anus: Durch die Reibung des hervorgetretenen Gewebes kann es zu Irritationen, Blutungen oder Schleimabsonderungen kommen.
  • Fremdkörpergefühl und Druck im Unterbauch: Patienten beschreiben häufig das Gefühl, dass der Darm nicht vollständig entleert wird.

Diagnostik

Die Diagnose eines Rektumprolapses erfolgt in mehreren Schritten:

  • Körperliche Untersuchung: Der behandelnde Arzt inspiziert den Analbereich und prüft, ob ein Prolaps sichtbar oder tastbar ist. Manchmal wird der Patient gebeten, zu pressen, um den Prolaps hervorzuheben.
  • Rektoskopie (Enddarmspiegelung): Ein flexibles Instrument wird in den After eingeführt, um das Innere des Rektums zu beurteilen.
  • MRT-Defäkographie: Bei unklaren Fällen kann eine Magnetresonanztomographie unter simulierter Stuhlentleerung durchgeführt werden, um die genaue Anatomie und das Ausmaß des Prolapses zu bestimmen.
  • Druckmessung des Schließmuskels (Analmanometrie): Diese Untersuchung hilft dabei, die Funktionsfähigkeit der Schließmuskeln zu überprüfen.

Eine frühzeitige und exakte Diagnostik ist entscheidend, um den Schweregrad des Prolapses richtig einzuschätzen und die passende Therapie zu wählen.

Behandlung und Prävention

Nach einer erfolgreichen Behandlung ist es wichtig, erneute Prolapsbildungen zu vermeiden.

Folgende Maßnahmen unterstützen die Heilung und beugen Rückfällen vor:

 

  • Regelmäßige Bewegung: Spaziergänge, Yoga oder gezieltes Beckenbodentraining helfen, die Muskulatur zu stärken.
  • Ernährungsumstellung: Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sind essenziell.
  • Toilettengewohnheiten verbessern: Langes Pressen und Sitzen auf der Toilette vermeiden.
  • Vermeidung schwerer körperlicher Belastung: Heben schwerer Lasten sollte möglichst reduziert werden.

Lebensqualität

Ein Rektumprolaps kann belastend sein, ist jedoch mit den richtigen Behandlungsmethoden gut in den Griff zu bekommen. Entscheidend ist eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie. Wer eine gesunde Lebensweise beibehält und präventive Maßnahmen ergreift, kann langfristig eine hohe Lebensqualität erreichen und ein erneutes Auftreten vermeiden. Mit modernen medizinischen Verfahren lassen sich heute viele Patienten erfolgreich behandeln, sodass sie wieder uneingeschränkt am Alltag teilnehmen können.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

 

Porträt von Prof. Dr. med. Gabriela Möslein, Leiterin des Genetischen Präventionszentrums am RKM740 Düsseldorf, in weißem Arztkittel vor einem modernen Arbeitsumfeld.

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