Sigma – Darm – Divertikulitis

Sigmadivertikulitis ist eine entzündliche Erkrankung des Darms, die insbesondere das Sigma, den letzten Abschnitt des Dickdarms, betrifft. Sie entsteht, wenn sich Divertikel – kleine, sackartige Ausstülpungen der Darmwand – entzünden oder infizieren. Diese Divertikel sind eine häufige Erscheinung im höheren Lebensalter, bleiben jedoch oft unbemerkt, solange keine Entzündung auftritt.

Ursachen

Die Bildung von Divertikeln und deren spätere Entzündung kann durch mehrere Faktoren begünstigt werden:

 

  • Ballaststoffarme Ernährung: Ein niedriger Anteil an Ballaststoffen in der Nahrung kann zu Verstopfung führen und den Druck im Darm erhöhen, was die Bildung von Divertikeln fördert.
  • Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil kann die Darmmotilität verringern und so das Risiko für Divertikel und deren Entzündung erhöhen.
  • Genetische Veranlagung: Studien zeigen, dass eine familiäre Häufung die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Divertikulitis erhöhen kann.
  • Chronische Verstopfung: Regelmäßiges starkes Pressen beim Stuhlgang belastet die Darmwand und begünstigt die Entstehung von Divertikeln.
  • Übergewicht und Adipositas: Ein hoher BMI wird mit einem erhöhten Risiko für Divertikulitis in Verbindung gebracht.
  • Darmmikrobiom-Dysbalance: Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann entzündliche Prozesse im Darm begünstigen.

    Symptome der Sigmadivertikulitis

    Die Symptome einer Sigmadivertikulitis treten oft plötzlich auf und können mild bis schwer sein. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

     

    • Plötzliche, starke Schmerzen im linken Unterbauch, oft begleitet von Druckempfindlichkeit.
    • Fieber und Schüttelfrost, die auf eine systemische Entzündung hinweisen.
    • Übelkeit und Erbrechen, insbesondere bei schweren Verläufen.
    • Veränderungen des Stuhlgangs, entweder in Form von Verstopfung oder Durchfall.
    • Blähungen und Völlegefühl, oft begleitet von Darmkrämpfen.
    • Blut im Stuhl (selten), möglicherweise durch Schleimhautverletzungen innerhalb der Divertikel.

    Diagnostik der Sigma-Divertikulitis

    Die Diagnose einer Sigmadivertikulitis erfolgt anhand einer Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

    • Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt erhebt die Krankengeschichte und tastet den Bauch ab, um Schmerzpunkte zu lokalisieren.
    • Bluttests: Entzündungswerte (CRP, Leukozyten) sind bei einer akuten Entzündung erhöht.
    • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums: Kann Anzeichen für eine entzündete Darmwand oder Abszesse liefern.
    • Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel: Standardmethode zur genauen Beurteilung von Entzündungsherden, Abszessen oder Perforationen.
    • Koloskopie (Darmspiegelung): Wird zur weiteren Abklärung empfohlen, aber erst nach Abklingen der akuten Entzündung, um Komplikationen zu vermeiden.

     

      Behandlung der Sigma-Divertikulitis

      Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und reicht von konservativen Maßnahmen bis hin zu chirurgischen Eingriffen.

      Ambulante Behandlung (leichte Fälle)

      Bei einer unkomplizierten Sigmadivertikulitis können folgende Maßnahmen helfen:

      • Ruhe und Schonung: Körperliche Belastung sollte vermieden werden.
      • Antibiotika: In bestimmten Fällen zur Bekämpfung der Infektion.
      • Ballaststoffarme Diät während der akuten Phase, später schrittweise Umstellung auf ballaststoffreiche Ernährung.
      • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Darm zu entlasten.

      Stationäre Behandlung (schwere Fälle)

      Bei schwerer Entzündung oder Komplikationen ist ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Die Therapie umfasst:

       

      • Intravenöse Antibiotika, um die Infektion zu kontrollieren.
      • Intravenöse Ernährung, falls der Darm entlastet werden muss.
      • Schmerztherapie, um Beschwerden zu lindern.
      • Chirurgische Eingriffe, falls es zu Komplikationen wie Darmdurchbrüchen oder wiederholten Entzündungsschüben kommt.

       

      Ayurvedische Ansätze bei Sigma-Divertikulitis

      Ayurveda, das traditionelle indische Medizinsystem, bietet ganzheitliche Ansätze zur Vorbeugung und Unterstützung der Behandlung der chronisch rezidivierenden Sigmadivertikulitis. Dabei wird der Körper als ein zusammenhängendes System betrachtet. Durch die Förderung von Harmonie und Gleichgewicht sollen Erkrankungen gelindert werden.

      Ursachen aus ayurvedischer Sicht:

      In der ayurvedischen Medizin wird die Sigmadivertikulitis oft als ein Ungleichgewicht im Vata-Dosha betrachtet, das den Luft- und Raumenergien zugeordnet wird. Ein gestörtes Vata kann zu Verdauungsproblemen, Blähungen und Verstopfung führen, was die Bildung von Divertikeln und deren Entzündung begünstigt.

        Ayurvedische Ansätze zur Behandlung:

         

        • Ernährungsumstellung: Vata-balancierende Ernährung mit warmen, gekochten und leicht verdaulichen Speisen, Vermeidung von Rohkost und Blähungen fördernden Lebensmitteln.
        • Pflanzliche Heilmittel: Verwendung von Kräutern wie Ingwer, Triphala und Ashwagandha, um die Verdauung zu fördern und Entzündungen zu lindern.
        • Lebensstil und Bewegung: Regelmäßige, sanfte Bewegung wie Spaziergänge oder Yoga, um den Darm zu unterstützen und das Vata-Dosha zu beruhigen.
        • Yoga und Meditation: Stressabbau durch Atemübungen und Meditation, um das Nervensystem zu beruhigen und das Gleichgewicht zu fördern.
        • Öltherapie/Massagen: Abhyanga-Massagen mit warmen Ölen zur Beruhigung des Vata und zur Förderung der Verdauung.
        • Stressmanagement und Entgiftungskuren: Panchakarmakur zur Entgiftung des Körpers und zur Wiederherstellung des Gleichgewichts.

            Nachbehandlung und Prävention

            Die langfristige Kontrolle und Vorbeugung von Divertikulitis ist entscheidend, um Rückfälle zu verhindern:

             

            • Ballaststoffreiche Ernährung: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse fördern eine gesunde Verdauung und reduzieren den Druck im Darm.
            • Regelmäßige Bewegung: Unterstützt die Darmfunktion und beugt Verstopfung vor.
            • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich.
            • Regelmäßiger Stuhlgang ohne starkes Pressen: Toilettengewohnheiten optimieren.
            • Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln: Zucker- und fettreiche Nahrung kann entzündliche Prozesse fördern.

            Lebensqualität mit Sigma-Divertikulitis

            Mit einer frühzeitigen Diagnose und der richtigen Therapie kann eine Sigmadivertikulitis gut behandelt werden. Patienten, die eine ballaststoffreiche Ernährung befolgen und auf eine gesunde Verdauung achten, können das Risiko für wiederholte Entzündungen minimieren. Auch nach einer operativen Entfernung eines betroffenen Darmabschnitts können Patienten eine normale Darmfunktion beibehalten. Eine bewusste Lebensweise trägt entscheidend dazu bei, langfristig Beschwerden zu vermeiden und eine hohe Lebensqualität zu erhalten.

            Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen!

            Sie wünschen eine Beratung?

            Sie wünschen eine persönliche Beratung oder einen Termin in unserer Praxis?

            Wir freuen uns auf Sie.

            Fragen rund um Sigmadivertikulitis

            Was ist eine Sigmadivertikulitis und wie wird sie behandelt?

            Eine Sigmadivertikulitis ist eine Entzündung von Divertikeln, kleinen Ausstülpungen der Darmwand, die im Sigmadarm (Teil des Dickdarms) auftreten. Diese Entzündungen können zu starken Bauchschmerzen, Fieber und Stuhlveränderungen führen. Leichtere Fälle werden oft konservativ mit Medikamenten und Diät behandelt, während bei wiederkehrenden oder schweren Schüben eine Operation sinnvoll sein kann.

            Wann ist eine Hämorrhoidenbehandlung notwendig und welche Optionen gibt es?

            Hämorrhoiden sind erweiterte Blutgefäße im Analkanal, die Symptome wie Blutungen, Juckreiz und Schmerzen verursachen können. Wenn konservative Maßnahmen wie Salben oder Zäpfchen nicht helfen, kann eine operative Behandlung notwendig sein. Optionen umfassen minimalinvasive Verfahren wie Gummibandligatur oder Operationen zur Entfernung der Hämorrhoiden.

            Was ist ein Rektumprolaps und wie wird er behandelt?

            Ein Rektumprolaps ist ein Vorfall des Mastdarms durch den After, der zu Beschwerden wie Inkontinenz oder Schmerzen führen kann. Leichtere Fälle werden konservativ behandelt, bei ausgeprägten Vorfällen kann eine Operation nötig sein, um den Mastdarm zu stabilisieren.

            Wie werden Analfisteln und Analabszesse behandelt?

            Analfisteln sind entzündliche Gänge, die sich zwischen dem Analkanal und der Haut bilden, oft aufgrund eines vorangegangenen Abszesses. Abszesse werden chirurgisch entleert, und Fisteln erfordern meist einen chirurgischen Eingriff, um den Fistelgang zu entfernen und eine erneute Entzündung zu verhindern.

            Was ist das Obstruktive Defäkationssyndrom (ODS) und wie wird es behandelt?

            ODS ist eine Stuhlentleerungsstörung, bei der der Stuhl nur schwer ausgeschieden werden kann, oft durch Beckenbodenschwäche oder Rektumvorfall. Die Behandlung reicht von Beckenbodentraining bis hin zu chirurgischen Maßnahmen, um die Darmfunktion zu verbessern.

            Wie werden chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) diagnostiziert und behandelt?

            Zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gehören Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie verursachen Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blut im Stuhl. Die Behandlung umfasst medikamentöse Therapie, Ernährungsberatung und in schweren Fällen operative Eingriffe. Eine enge Überwachung durch einen Spezialisten ist entscheidend.

            Welche Therapien gibt es bei Beckenbodensenkung und wie werden diese durchgeführt?

            Beckenbodensenkungen betreffen Organe wie Blase (Zystozele), Gebärmutter oder Enddarm (Rektozele) und führen zu Beschwerden wie Inkontinenz oder Schmerzen. Die Therapie hängt vom Schweregrad ab und reicht von Beckenbodentraining bis hin zu operativen Eingriffen zur Stabilisierung der betroffenen Organe.

            Wann ist eine Zweitmeinung nach einer Bauchoperation sinnvoll?

            Eine Zweitmeinung ist empfehlenswert, wenn nach einer großen Bauchoperation Komplikationen auftreten oder die Lebensqualität eingeschränkt ist, z.B. durch Schmerzen, eine ungünstige Platzierung eines Stomas oder anhaltende Beschwerden. Unsere Zweitmeinung hilft, nicht-operative und operative Lösungen abzuwägen und eine geeignete Behandlung zu finden.

            Was ist eine kontinenten Ileostomie und wann wird sie angewendet?

            Eine kontinenten Ileostomie ist eine spezielle chirurgische Technik, bei der ein abgedichteter Dünndarmausgang geschaffen wird, der keinen externen Beutel erfordert. Diese Methode wird bei bestimmten Patienten angewendet, um die Lebensqualität zu verbessern, insbesondere wenn ein permanenter Beutel problematisch ist.

            Kontakt

            Adresse

            Viszeralchirurgie & Ayurvedamedizin
            Pariser Str. 89
            40549 Düsseldorf

            Sprechzeiten

            Montag 09:00 bis 17:00
            Dienstag 09:00 bis 17:00
            Mittwoch 09:00 bis 16:00
            Donnerstag 09:00 bis 19:00
            Freitag 09:00 bis 16:00

            Kontakt

            RKM740 Viszeralchirurgie und Ayurvedamedizin

            13 + 7 =

            WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner